Bei der Heulagerung gibt es einige Punkte, die zu beachten sind, damit es nicht zu einer Selbstentzündung des Heus kommt. Wird getrocknetes Heu eingebracht, so sind noch nicht alle Pflanzenteile abgestorben. Das noch verfügbare zellgebundene Wasser tritt über die Restatmung aus und es kommt zur Bildung der sogenannten Gär- oder Schwitzphase. Hierdurch wird Kohlendioxid und Wärme freigesetzt. Das Schwitzen entsteht beim Durchströmen der wärmeren Luft aus dem Inneren des Heustockes durch die kühleren Außenzonen.

Schnell aufgesetztes Heu, verschmutztes Futter mit hohem Bakterienanteil sowie eine hohe Stapelhöhe auf kleiner Grundfläche können zu einem Wärmestau führen. Ein Grund hierfür ist der Eigendruck, der zu einer Verdichtung des Heustockes führen kann. Wärmestau ist hierbei besonders im unteren Teil des Stocks zu beobachten.

Auch Mikroorganismen können zur Erwärmung beitragen. Sie benötigen zur Vermehrung Wasser und Nährstoffe, was den Futterwert des Heus sinken lässt und gleichzeitig die Temperatur erhöht, sodass sich vor allem mesophile Bakterien vermehren können. Bei starken Verschmutzungen des Heus können Temperaturen bis 75°C entstehen.

Ein Wasseranteil von 20 % im Heu führt bereits zu Qualitätsverlusten. Bei 25 % kann die Überhitzungsgrenze erreicht werden, die zu einer Selbstentzündung führen kann. Daher ist besonders bei gefährdetem Futter Vorsicht geboten und eine regelmäßige Temperaturkontrolle sowie eine lockere Lagerung unbedingt notwendig. Eine gewisse Temperaturerhöhung auf 40 - 45 °C ist normal, da das Heu eine Restfeuchte von 20 bis 25 % besitzt. Der Prozess der Schwitzphase dauert in der Regel bis zu drei Monaten. Daher muss die Temperatur des Heus regelmäßig mit einer Heusonde gemessen werden, um gleichzeitig auch die Selbstentzündung zu verhindern. Bei Temperaturen von über 45 °C herrscht eine erhöhte Gefahr der Selbstentzündung, in diesem Fall müssen die Temperaturmessungen wiederholt vorgenommen werden. Bei Temperaturen über 70 °C muss die Feuerwehr gerufen werden, da hier eine akute Selbstentzündungsgefahr besteht.

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