News-Archiv

Wirkmechanismen biologischer Siliermittel sind weitreichend

hand_maissilage.jpg

Zusatzeffekte durch spezielle Milchsäurebakterien

Bei biologischen Siliermitteln steht in der Regel deren primäre Wirkung in Silagen im Vordergrund. Über die eigentliche Wirkung hinausgehende zusätzliche Effekte tragen heute maßgeblich zur Effizienz der Produkte bei. Das gilt auch für Siloferm und BioCool. Es ist hinlänglich bekannt, dass Siloferm die erwünschte Milchsäuregärung fördert und die Silierverluste deutlich senkt. Daraus resultieren nicht nur eine höhere Grundfutterleistung, sondern auch mehr und nährstoffreicheres Futter.

So bringt der Einsatz von Siloferm pro Hektar Gras mindestens 400 Liter mehr Milch. Wird BioCool eingesetzt, liegt der Wirkungsschwerpunkt bei der Auslagerung. Nacherwärmung und Verschimmelung werden vermieden. Auch das bedeutet ein deutliches Plus für die Grundfutterleistung und zwar pro Hektar Maissilage bis zu 1.000 Liter mehr Milch.

Diese Wirkmechanismen biologischer Produkte sind bekannt. Aber reichen sie unter heutigen Silierbedingungen noch aus? Zusätzliche Effekte gewinnen mehr und mehr an Bedeutung. Das gilt auch für Siloferm und BioCool. Die in ihnen enthaltenen Milchsäurebakterien leisten mehr und unterscheiden sich damit deutlich von anderen Milchsäurebakterien.

Über die eigentliche Wirkung hinausgehende zusätzliche Effekte sind inzwischen ein wichtiges Kriterium zur Kennzeichnung der Produktqualität. Wichtige Zusatzeffekte von Siloferm und BioCool sind zum Beispiel die Kontrolle des pH-Wertes in der Silage und der Zellwandaufschluss. Viele Silagen sind heute deutlich milchsäurereicher als in der Vergangenheit. Warum das so ist, ist noch nicht vollständig geklärt. Jedoch wird immer wieder von verminderter Futterakzeptanz dieser saureren Silagen berichtet. Inwieweit der geringere pH-Wert auch Einfluss auf das Acidoserisiko hat, lässt sich ebenfalls noch nicht beantworten. Bei Verfütterung wird in vielen Betrieben bereits prophylaktisch mit Hilfe von puffernden Substanzen, zum Beispiel Natriumbicarbonat, gegengesteuert, was zusätzliche Kosten verursacht. Problematisch können die niedrigen pH-Werte in Verbindung mit den hohen Milchsäuregehalten aber auch werden, wenn parallel Hefen aktiv waren und Alkohol bilden konnten.

Milchsäure reagiert mit Alkohol zu Estern, erkennbar an einem stark stechenden, klebstoffähnlichen Geruch. Auch hier reagieren die Tiere mit Futterverweigerung. Wird BioCool eingesetzt, kontrollieren die enthaltenen Milchsäurebakterien über ihren Sekundärstoffwechsel, wie tief der pH-Wert abgesenkt wird. Wird die kritische Wachstumsgrenze erreicht, schaltet der enthaltene Lactobacillus buchneri seinen Stoffwechsel um. Milchsäure wird zum Nährstoff und zu Essigsäure und Propylenglycol umgewandelt. Eine Übersäuerung der Silage und daraus resultierender Probleme bei der Fütterung werden zuverlässig vermieden. Da die Wirkung von BioCool sich außerdem gegen Hefen richtet, behandelte Silagen weniger Alkohol enthalten und Milchsäuregärung und pH-Wert kontrolliert werden, bilden sich auch keine Ester. Ein weiterer Zusatzeffekt resultiert aus dem gebildeten Propylenglycol, das energetisch bei negativer Energiebilanz vom Tier genutzt werden kann und somit das Ketoserisiko verringert.

Um leichter und schneller an den Zucker in den Pflanzenzellen zu kommen, bilden die im Siloferm und BioCool enthaltenen Milchsäurebakterien außerdem bestimmte extrazelluläre Substanzen (ECPS). Mit ihrer Hilfe schaffen sie sich viele kleine Eintrittspforten. Diese Bruchstellen in der Zellwand werden später auch von der Pansenflora genutzt. Zellwandbestandteile beziehungsweise Rohfasern werden so leichter verdaulich und können schneller abgebaut werden. Auch das fördert die Futtereffizienz behandelter Silagen.

 

Weitere Beiträge
PROFUMA Spezialfutterwerke GmbH & Co. KG