Heu

Heu aus klassischer Bodentrocknung ist bei der Ernte nur selten ausreichend trocken. Insbesondere hoher Massebelag und instabile Witterung machen es nahezu unmöglich, das Heu gleichmäßig auf über 85 % Trockensubstanz durch zu trocknen. Insbesondere die Stengelknoten sind oft nicht trocken genug.

Nach der Ernte wandert hier noch vorhandene Restfeuchte in Stengel und Blätter zurück. Davon profitieren bestimmte Schimmelpilze. Ihr Wachstum verschlechtert Qualität und Futterhygiene. Um derartige Verderbprozesse im eingelagerten Heu sicher vermeiden zu können, gewinnen gezielt eingesetzte Konservierungsmittel zunehmend an Bedeutung. Neben der abgepufferten Säuremischung Grain Save NC 90 steht mit RaicoSil Hay eine Neutralsalzmischung zur Verfügung. Diese Produkte unterbinden den mikrobiellen Verderb und stabilisieren das Heu. Darüber hinaus ermöglichen sie bereits die Ernte des Heu ab 75 bzw. 80 % Trockensubstanz. Das reduziert zusätzlich die Ernteverluste und trägt wesentlich zur Qualitätsicherung bei.

  • RaicoSil Hay

    RaicoSil Hay ist das erste Konservierungsmittel für Heu, dass eine einzigartige Kombination von Salzen ausgewählter Konservierungssäuren enthält. Aufgrund seiner speziellen Produktformulierung ist RaicoSil Hay weder ätzend noch korrosiv und wird als Neutralsalz eingestuft. Die Verwendung von säurefester Dosiertechnik ist somit nicht erforderlich. Die Dosierung selbst erfolgt während des Pressvorganges, in der Pickup der Presse.


    Ihr Vorteil

    • Deutlich kürzeres Erntefenster (minus zwei Tage)
    • Bessere Qualität
    • Besserer Hygienestatus
    • Geringere Verluste (mechanischer- und nichtmechanischer Art)
    • Vermeidung der Maillard-Reaktion (Zucker u. Protein) (ADL)


    Einsatzbereich

    RaicoSil Hay ist ein Konservierungsmittel für Heu ab Trockenmassegehalten ab 80 % TS (bzw. 20 % Feuchte). RaicoSil Hay wird während des Pressvorganges an der Pick-up der Ballenpresse aufgesprüht. Dabei ist darauf zu achten, dass die komplette Schwadbreite gleichmäßig benetzt wird. Die Verwendung von mehreren Sprühdüsen kann dabei sinnvoll sein.

    Die Anwendungslösung ist für vier Wochen haltbar.

    Dosierung

    Dosierung
    TS-GehaltAufwandmenge
    TS-Gehaltab 80 %Aufwandmenge1 Liter je Tonne Heu/Heulage
    Schließen
  • Grain Save NC

    Grain Save NC ist eine abgepufferte Mischung aus Propionsäure und Ammoniumpropionat. Der Gehalt an wirksamer Substanz beträgt mindestens 90 % Propionsäure. Diese Wirkstoffkombination schützt die Silage sicher vor Nacherwärmung und Verschimmelung. Das Wachstum unerwünschter Hefen, Schimmelpilze und Bakterien sowie der damit verbundene Futterverderb werden vermieden. Grain Save NC ist nicht ätzend und nur schwach korrosiv.

     

    Einsatzbereich

    Bei allen zur Nacherwärmung neigenden Silagen.

     

    Dosierung

    Die Aufwandmenge richtet sich nach dem Anwendungsbereich. Folgende Einsatzmengen werden empfohlen:

    Komplettbehandlung
    4 – 6 l/t

    Rand- und Oberflächenbehandlung
    Je m² und Futterschicht (20 cm) werden 0,5 l Grain Save NC mit 2 l Wasser gemischt und aufgesprüht. Vorzugsweise sollten 2 – 3 Schichten behandelt werden. Alternativ können auch die letzten Fuhren vom Feld direkt bei der Ernte behandelt werden. Die Dosierung entspricht dann einer Komplettbehandlung.

    Anschnittflächenbehandlung
    0,5 l/m², mit 2 l Wasser verdünnt

    Stabilisierung der TMR
    3,5 l/t Futtermischung

    Dosierung
    TS-GehaltAufwandmenge
    TS-Gehalt75 - 80 %Aufwandmenge8 l/t
    TS-Gehalt> 80 %Aufwandmenge5 - 6 l/t

    Wichtiger Hinweis

    Bei der Verwendung von reinen Säuren und Säuremischungen für Konservierungszwecke (z.B. Stabilisierung der TMR) ist ein HACCP-Protokoll zu führen.

    Schließen

Tipps und Tricks


  • Feuchtegehalt ermitteln
    • Feuchtegehalt im Ballen regelmäßig bestimmen – die Aufwandmenge ist zum Teil abhängig von der Restfeuchte
    • Verwendung geeigneter Messgeräte – eine Messung direkt an der Ballenpresse ist zu unsicher.
    • Ballen 5 bis 10 Mal einstechen und Feuchtegehalt bestimmen. Bei großen Unterschieden zwischen den Messungen, den höchsten gemessenen Wert wählen.

    Weitere Informationen erhalten Sie in unserem Flyer Vorsicht Restfeuchte.

    Heu- und Strohfeuchtemesser Super Pro-Combi
    Heu- und Strohfeuchtemesser Pfeuffer HFM
    Schließen
  • Pressen der Ballen
    • Für gute Konservierungsergebnisse Ballen nicht zu fest pressen. Weniger stark verdichtete Ballen verfügen über eine bessere Luftzirkulation.
    • Je höher die Restfeuchte, desto geringer muss die Verdichtung sein.
    • Rundballen mit 110 – 150 kg TM/m3 sind besser geeignet als Quaderballen mit 160 – 200 kg TM/m3.
    Ballenpresse
    Schließen
  • Heumess Kalender

    Hier finden Sie einen Heumess-Kalender zur Selbstdokumentation des Temperaturverlaufes im Silo.

    Schließen
  • Lagerung der Ballen
    • Luftzirkulation um Ballen ermöglichen – Restfeuchte muss entweichen können
    • Ballen nicht unmittelbar nach dem Pressen direkt auf Boden oder an Wände stellen
    • Genügend Raum zwischen Ballen lassen – Ballen beispielsweise auf Paletten stapeln
      • Rundballen nicht auf der Stirnseite, sondern auf der der Flanke stapeln, Ballenkern liegt dann frei und Hitze kann entweichen
      • Bei Quaderballen ggf. Paletten dazwischen legen, um Kamin-Effekt zu vermeiden, nach ca. 4 bis 6 Wochen können die Paletten entfernt werden
    • Werden Ballen sofort übereinander gestapelt, besteht erhöhtes Risiko von Kondenswasserbildung und Verschimmelung – Kamin-Effekt
    Heulagerung
    Schließen
  • Dosierung vom Konservierungsmittel
    • Konservierungsmittel gleichmäßig über das Schwad verteilen – Verwendung von mehreren Düsen ist sinnvoll
    • Schwad so breit wie nötig und so niedrig wie möglich halten
    • Konservierungsmittelverluste durch Abdrift vermeiden

     

       Dosierung Konservierungsmittel 3 Dosierung Konservierungsmittel 2 Dosierung Konservierungsmittel 1
    Schließen
  • Temperaturkontrolle bei der Lagerung
    Haytech
    Haytech
    Schließen

Versuche


  • University College Ghent (Belgium)

    (Faculty of Science and Technology, Department of Bioscience and Food Science, Versuchszeitraum 2015 bis 2016)

     

    Versuchsanstellung

    • Ausgangsmaterial Lolium perenne
    • 22 % Feuchte
    • Quaderballen, 25 kg
    • Varianten: Kontrolle, Propionsäure, RaicoSil Hay (Propionsäure wurde als Positivkontrolle mitgeführt)
    • Kontrolle: unbehandelt
    • Propionsäure: 4,5 l/t
    • RaicoSil Hay: 250 g/t (in Wasser gelöst, 1 l Anwendungslösung)

     

    Material und Methoden

    • Beprobung der Ballen nach jeweils 30 und 100 Tagen Lagerung
    • Untersuchung der Parameter zu Versuchsbeginn (Start) in einer Sammelprobe
    • Untersuchung einzelner Ballen zum Zeitpunkt der Probenahme
    • Erfassung folgender Parameter:
      • Verlauf der Temperatur in den Ballen
      • Keimdichte der Schimmelpilze
      • Chemische Analyse ausgewählter Inhaltsstoffe, insbesondere der Zellwandbestandteile

     

    Ergebnisse

    1. Start

    Untersuchung ausgewählter Inhaltsstoffe
    Trockenmasse (%)78,0
    NDF (g/kg)581
    ADF (g/kg)298
    Schimmelpilze
    log kbE/g6,20
    kbE/g4.670.000

    2. Nach 30 Tagen Lagerung

    Untersuchung ausgewählter Inhaltsstoffe
    30 Tage LagerungKontrollePropionsäureRaicoSil Hay
    30 Tage LagerungTrockenmasse (%)Kontrolle83,1Propionsäure85,5RaicoSil Hay85,0
    30 Tage LagerungWSC (g/kg)Kontrolle65,4Propionsäure69,4RaicoSil Hay62,6
    30 Tage LagerungNDF (g/kg)Kontrolle619Propionsäure619RaicoSil Hay600
    30 Tage LagerungADF (g/kg)Kontrolle318Propionsäure316RaicoSil Hay310
    30 Tage LagerungVerd. Org. Substanz (%)Kontrolle60,7Propionsäure61,1RaicoSil Hay63,7
    30 Tage LagerungNEL (MJ/kg TM)Kontrolle4,57Propionsäure4,61RaicoSil Hay4,75

    Zellwandbestandteile, Verdaulichkeit und Energiedichte zeigten bei Einsatz von RaicoSil Hay bessere Werte als in der Kontrolle. Außerdem unterstützen die enthaltenen Wirkstoffe das Entweichen der Restfeuchte.

    Verlauf der Temperatur 1

    Die Kontrolle beginnt sich ab dem 22 Tag zu erwärmen, was ein Hinweis auf unerwünschte Umsetzungen ist.
    Die konservierten Ballen blieben stabil. Der Temperaturverlauf von RaicoSil Hay entspricht dabei dem der Propionsäure.

    Schimmelpilze
    30 Tage LagerungKontrollePropionsäureRaicoSil Hay
    30 Tage Lagerunglog kbE/gKontrolle5,90Propionsäure5,13RaicoSil Hay5,62
    30 Tage LagerungkbE/gKontrolle794.000Propionsäure138.000RaicoSil Hay417.000

    In der Kontrolle wurden mehr Schimmelpilze gefunden als in den konservierten Ballen, was den Temperaturverlauf mit erklärt.

    3. nach 100 Tagen Lagerung

    Untersuchung ausgewählter Inhaltsstoffe

    Untersuchung ausgewählter Inhaltsstoffe
    100 Tage LagerungKontrollePropionsäureRaicoSil Hay
    100 Tage LagerungTrockenmasse (%)Kontrolle84,3Propionsäure84,2RaicoSil Hay84,1
    100 Tage LagerungWSC (g/kg)Kontrolle55,6Propionsäure70,7RaicoSil Hay61,2
    100 Tage LagerungNDF (g/kg)Kontrolle609Propionsäure606RaicoSil Hay605
    100 Tage LagerungADF (g/kg)Kontrolle309Propionsäure308RaicoSil Hay304
    100 Tage LagerungVerd. Org. Substanz (%)Kontrolle60,1Propionsäure60,8RaicoSil Hay62,2
    100 Tage LagerungNEL (MJ/kg TM)Kontrolle4,54Propionsäure4,59RaicoSil Hay4,66

    Der positive Effekt von RaicoSil Hay zeigt sich auch im weiteren Verlauf der Lagerung.

    Verlauf der Temperatur 2

    Die Erwärmung in der Kontrolle setzt sich während der weiteren Lagerung fort. Die kritische Grenze von > 45 °C wurde jedoch nie überschritten. Die Ballen wurden so gelagert, dass die Wärme entweichen konnte. Ab dem 90. Tag sinkt die Temperatur und nähert die den konservierten Varianten wieder an.

    Schimmelpilze
    100 Tage LagerungKontrollePropionsäureRaicoSil Hay
    100 Tage Lagerunglog kbE/gKontrolle5,60Propionsäure4,85RaicoSil Hay4,65
    100 Tage LagerungkbE/gKontrolle398.000Propionsäure70.800RaicoSil Hay4.700

    Die Keimdicht an Schimmelpilzen ist in den mit RaicoSil Hay konservierten Ballen am geringsten.

    Schließen
  • Università di Bologna (Italy)

    (Dipartimento di Scienze Mediche Veterinarie, Versuchszeitraum 2015 bis 2016)

     

    Versuchsanstellung

    • Ausgangsmaterial Lolium perenne
    • 35 % Feuchte
    • Quaderballen, 450 kg
    • Varianten: Kontrolle feucht, Kontrolle trocken, Propionsäure, RaicoSil Hay (Propionsäure wurde als Positivkontrolle mitgeführt)
    • Kontrolle unbehandelt,
    • Propionsäure 4,5 l/t
    • RaicoSil Hay 250 g/t (in Wasser gelöst, 1 l Anwendungslösung)

     

    Material und Methoden

      • Beprobung der Ballen nach jeweils 0, 15, 30, 60, 120 und 240 Tagen Lagerung
      • Untersuchung einzelner Ballen zum Zeitpunkt aller Probenahmetermine
      • Erfassung folgender Parameter
        • Verlauf der Temperatur in den Ballen
        • Chemische Analyse ausgewählter Inhaltsstoffe, insbesondere der Zellwandbestandteile

     

    Ergebnisse

    1. Start

    Untersuchung ausgewählter Inhaltsstoffe
    StartKontrolle feuchtPropionsäureRaicoSil HayKontrolle trocken
    StartTM-GehaltKontrolle feucht64,8Propionsäure67,4RaicoSil Hay68,4Kontrolle trocken79,9
    StartNDF (g/kg)Kontrolle feucht537Propionsäure546RaicoSil Hay540Kontrolle trocken524

    2. Veränderung vom TM-Gehalt und NDF im Verlauf der Lagerung

    TM-Gehalt in %
    TageKontrolle feuchtPropionsäureRaicoSil HayKontrolle trocken
    Tage0Kontrolle feucht64,8Propionsäure67,4RaicoSil Hay68,4Kontrolle trocken79,9
    Tage15Kontrolle feucht66,9Propionsäure67,1RaicoSil Hay66,4Kontrolle trocken79,8
    Tage30Kontrolle feucht74,8Propionsäure76,0RaicoSil Hay76,2Kontrolle trocken77,8
    Tage60Kontrolle feucht86,0Propionsäure87,4RaicoSil Hay87,3Kontrolle trocken87,9
    Tage120Kontrolle feucht86,6Propionsäure89,2RaicoSil Hay89,4Kontrolle trocken91,2
    Tage240Kontrolle feucht88,1Propionsäure89,7RaicoSil Hay89,2Kontrolle trocken92,0

    Während der Lagerung trocknen alle Varianten nach. Auch hier scheint der Einsatz von RaicoSil Hay diesen Prozess positiv zu beeinflussen.

    NDF-Gehalt in g / kg
    TageKontrolle feuchtPropionsäureRaicoSil HayKontrolle trocken
    Tage0Kontrolle feucht537Propionsäure546RaicoSil Hay540Kontrolle trocken525
    Tage15Kontrolle feucht589Propionsäure552RaicoSil Hay575Kontrolle trocken528
    Tage30Kontrolle feucht565Propionsäure572RaicoSil Hay578Kontrolle trocken519
    Tage60Kontrolle feucht612Propionsäure613RaicoSil Hay575Kontrolle trocken554
    Tage120Kontrolle feucht622Propionsäure619RaicoSil Hay608Kontrolle trocken570
    Tage240Kontrolle feucht625Propionsäure604RaicoSil Hay600Kontrolle trocken565
    TageZunahmeKontrolle feucht+88Propionsäure+58RaicoSil Hay+60Kontrolle trocken+40

    Im Verlauf der Lagerung steigen die NDF-Werte an, was als Hinweis auf Nährstoffverluste gesehen werden kann. Infolge der Konservierung mit RaicoSil Hay konnten diese Umsetzungen deutlich reduziert werden. Die Qualität der behandelten Ballen ist besser.

    Verlauf der Temperatur 3

    Aufgrund sehr hoher Außentemperaturen wurden die Ballen bereits mit ≥ 45 °C eingelagert. In der Variante Kontrolle feucht setzte sofort eine weitere intensive Erwärmung ein. Bei Behandlung mit RaicoSil Hay blieben die Temperaturen weitestgehend stabil, gefolgt von einem Rückgang nach ca. zwei Wochen Lagerung.

    Schließen
  • Praxisversuche Münster (2015 bis 2017)

    Versuchsanstellung

    Wiesengras, ab 75 % Feuchte
    Quaderballen, 300 – 400 kg/Ballen
    Lagerungsdichte 190 – 198 kg TM/m2

     

    1. Betrieb 1 – Lagerung als Feuchtheu (2015)

    Versuch Münster 1
    Versuch Münster 2

    Das Feuchtheu wurde mit etwa 70 bis 75 % TM unter Praxisbedingungen mit RaicoSil Hay behandelt und in Quaderballen gepresst. Diese lagerten mehrere Monate bis zur Beprobung. Während der Lagerung erfolgte eine regelmäßige sensorische Kontrolle. Zum Zeitpunkt der Beprobung waren die Keimdichten an Schimmelpilzen niedrig. Hinweise auf einen Verderb wurden nicht festgestellt.

     

    2. Betrieb 2 – Lagerung als Heulage (2015)

    Versuch Münster Betrieb 2
    Versuch Münster Betrieb 4

    Das Feuchtheu wurde mit etwa 65 bis 75 % TM unter Praxisbedingungen mit RaicoSil Hay behandelt und in Quaderballen gepresst. Aufgrund der auch für Feuchtheu grenzwertigen Restfeuchte wurde einen Tag später entschieden, die Ballen in Folie einzustretchen. Die Ballen lagerten dann mehrere Monate bis zur Beprobung.

    Auch in diesen Versuchen zeigten die mikrobiologischen Keimgehalte deutlich bessere Werte als die unbehandelte Kontrolle. Hinweise auf einen Verderb bzw. eingschränkter Futterhygiene konnten nicht festgestellt werden.
    Die nachträgliche Entscheidung, die Ballen noch mit Folie zu umwickeln, hat sich als richtig erwiesen.

     

    3. Betrieb 3 - Lagerung als Heu (2017)

    Versuch Münster Betrieb 3
    Versuch Münster Betrieb C

    Das Heu wurde vom 1. Schnitt 2017 in Quaderballen gepresst. Für den direkten Vergleich wurde sowohl mit als auch ohne RaicoSil Hay gearbeitet. Ende Juli erfolgte eine Beprobung der unbehandelten und behandelten Ballen. Die mit RaicoSil Hay behandelten Ballen zeigten trotz der etwas höheren Restfeuchte von 83,7 % einen deutlich besseren Hygienestatus als die Kontrollvarianten.

    Schließen
  • Praxisversuche Melbourne (Australien, 2014)
    Versuch Australien 1

    Versuchen wurde jeweils die Hälfte des Ballens behandelt und die andere Hälfte blieb unbehandelt. Nach zwei Monaten Lagerung wurden Ballen ausgerollt und thermografiert. Das Thermobild zeigt im unbehandelte Bereich (rechts) eine deutliche Erwärmung (bis 25 Grad wärmer) gegenüber der mit RaicoSil Hay behandelten (links) Seite.

    Schließen
  • Versuche mit RaicoSil Hay
    • Quaderballen, > drei Monate Lagerung
    • Die Keimdichte unerwünschter Bakterien und Schimmelpilze war sowohl im Feuchtheu als auch im trocken eingelagerten Heu nach Zusatz von RaicoSil Hay deutlich reduziert.
    Versuchsergebnisse
    KontrolleRaicoSil Hay
    < 85 % TS
    RaicoSil Hay
    > 85 % TS
    Bakterien (kbE/g)Kontrolle640.000RaicoSil Hay
    < 85 % TS
    21.330RaicoSil Hay
    > 85 % TS
    7.330
    Schimmelpilze (kbE/g)Kontrolle82.000RaicoSil Hay
    < 85 % TS
    18.800RaicoSil Hay
    > 85 % TS
    26.000

    Development of a preservative for moist hay to extend the hay baling window

    It is becoming increasingly difficult to produce high-quality hay, because the hay rarely dries evenly on the field. Especially high mass coverage and unstable weather conditions make it almost impossible to uniformly dry to higher than 85 % dry matter. Often it is the stem nodes that are not sufficiently dry. After harvesting, residual moisture returns to the stems and leaves. This benefits certain microorganisms, especially moulds. Their growth reduces quality and feed hygiene. External signs of microbial activity include the rise in the temperature in the stored hay. In order to counteract such spoilage processes, the use of preservatives is gaining increasing attention. As a rule, products
    based on propionic acid are used for this purpose. However, their use is not entirely unproblematic. In addition to relatively high application rates, the risk of corrosion in the recovery technology, the need for a special acid-resistant dosing technology and transport restrictions on possible application restrictions make its use difficult. The aim of the investigations was therefore to develop a user-friendly alternative product based on neutral salts to the classic acid-based products.

    Artikel und Poster zum Download

    Quelle: XVIII. International Silage Conference 2018, Bonn

    Schließen
  • Versuch mit Grain Save NC
    • Quaderballen, > 3 Monate Lagerung
    • Die Behandlung des Heus mit Grain Save NC verringerte die Anzahl der Bakterien und Schimmelpilze und sicherte derart die Qualität
    Ergebnisse
    KontrolleGrain Save NC
    > 85 % TS
    Bakterien (kbE/g)Kontrolle35.000.000Grain Save NC
    > 85 % TS
    602.000
    Schimmelpilze (kbE/g)Kontrolle6.491.000Grain Save NC
    > 85 % TS
    21.000
    Schließen

Background


  • Heulagerung

    Bei der Heulagerung gibt es einige Punkte, die zu beachten sind, damit es nicht zu einer Selbstentzündung des Heus kommt. Wird getrocknetes Heu eingebracht, so sind noch nicht alle Pflanzenteile abgestorben. Das noch verfügbare zellgebundene Wasser tritt über die Restatmung aus und es kommt zur Bildung der sogenannten Gär- oder Schwitzphase. Hierdurch wird Kohlendioxid und Wärme freigesetzt. Das Schwitzen entsteht beim Durchströmen der wärmeren Luft aus dem Inneren des Heustockes durch die kühleren Außenzonen.

    Schnell aufgesetztes Heu, verschmutztes Futter mit hohem Bakterienanteil sowie eine hohe Stapelhöhe auf kleiner Grundfläche können zu einem Wärmestau führen. Ein Grund hierfür ist der Eigendruck, der zu einer Verdichtung des Heustockes führen kann. Wärmestau ist hierbei besonders im unteren Teil des Stocks zu beobachten.

    Auch Mikroorganismen können zur Erwärmung beitragen. Sie benötigen zur Vermehrung Wasser und Nährstoffe, was den Futterwert des Heus sinken lässt und gleichzeitig die Temperatur erhöht, sodass sich vor allem mesophile Bakterien vermehren können. Bei starken Verschmutzungen des Heus können Temperaturen bis 75°C entstehen.

    Ein Wasseranteil von 20 % im Heu führt bereits zu Qualitätsverlusten. Bei 25 % kann die Überhitzungsgrenze erreicht werden, die zu einer Selbstentzündung führen kann. Daher ist besonders bei gefährdetem Futter Vorsicht geboten und eine regelmäßige Temperaturkontrolle sowie eine lockere Lagerung unbedingt notwendig. Eine gewisse Temperaturerhöhung auf 40 - 45 °C ist normal, da das Heu eine Restfeuchte von 20 bis 25 % besitzt. Der Prozess der Schwitzphase dauert in der Regel bis zu drei Monaten. Daher muss die Temperatur des Heus regelmäßig mit einer Heusonde gemessen werden, um gleichzeitig auch die Selbstentzündung zu verhindern. Bei Temperaturen von über 45 °C herrscht eine erhöhte Gefahr der Selbstentzündung, in diesem Fall müssen die Temperaturmessungen wiederholt vorgenommen werden. Bei Temperaturen über 70 °C muss die Feuerwehr gerufen werden, da hier eine akute Selbstentzündungsgefahr besteht.

    Ballenpresse
    Schließen
  • RaicoSil Hay - Konservierung für Feuchtheu

    Die Heuwerbung hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Großballen haben die kleinen Ballen bzw. die lose Lagerung abgelöst und auch die Arten-/Sorten-Zusammensetzung auf den Wiesen ist heute anders. Sorten mit höheren Zuckergehalten, höheren Energiedichten, mehr Ertrag und mehr Blattmasse dominieren auf vielen Wiesen. Diese Pflanzen zeichnen sich jedoch durch einen anderen Trocknungsverlauf aus als ältere Sorten. Sie besitzen zwar mehr Blattmasse (Blätter trocknen schneller), aber auch höhere Zuckergehalte, welche das Trocknen erschweren und den aw-Wert beeinflussen, indem er Wasser bindet. Beim Trocknungsprozess dieses biochemisch gebundene Wasser zu entziehen, ist schwierig. Hinzu kommt, dass sich das Erntefenster weiter verkürzt hat. Qualitätsheu braucht stabile Schönwetterlagen, die es immer seltener gibt. Außerdem trocknet bei der klassischen Bodentrocknung auf dem Feld das Heu nicht immer gleichmäßig durch. Insbesondere hoher Massebelag und instabile Witterung erschweren diesen Prozess.

    Zur Broschüre "Wegweiser Heu"

    Oft sind es die Knoten, die noch Restfeuchte enthalten. Nach der Ernte wandern sie in Stängel und Blätter zurück. Da Heu heute in der Regel in Quaderballen gepresst wird, kann sie kaum entweichen. Davon profitieren bestimmte Mikroorganismen/Schimmelpilze. Sie vermehren sich und es kommt zum Nährstoffabbau, Qualitätseinbußen, verbunden mit einer Verschlechterung des Hygienestatus. Dabei entstehen je nach Dauer und Besonderheiten im Trocknungsverlauf immer mehr oder weniger große Verluste. Je ungünstiger der Trocknungsverlauf war, umso höher sind die Verluste an leicht verdaulichen Nährstoffen und das Risiko einer Verpilzung nimmt zu. Insbesondere die Schimmelpilzsporen reizen die Atemwege der Tiere; gesundheitliche Probleme sind die Folge.

    Alternative Konservierungsverfahren

    Um trotzdem Qualitätsheu erzeugen zu können, sind alternative Konservierungsverfahren inzwischen unverzichtbar. Seit einigen Jahren finden Konservierungsmittel auf der Basis von Propionsäure Anwendung. Diese sichern die Qualität bereits bei TS-Gehalten von 75 bis 80 Prozent. Der Einsatz von säurehaltigen Produkten ist jedoch nicht ganz unproblematisch. Zu den Problemen gehören u.a. Korrosionen an der Bergetechnik, Notwendigkeit einer speziellen Dosiertechnik, hohe Aufwandmengen und Transportbeschränkungen. Mit RaicoSil Hay wird das erste Konservierungsmittel für Feuchtheu angeboten, das zur Gruppe der Neutralsalze gehört. Als Wirkstoffe sind die Salze Kaliumsorbat, Natriumbenzoat und Natriumpropionat enthalten. Vor der Ausbringung wird RaicoSil Hay in Wasser gelöst und dann flüssig aufgesprüht. Da die Heuwerbung bereits ab 75 Prozent TS mit Zusatz von RaicoSil Hay sicher und verlustarm möglich ist, kann etwa zwei Tage früher eingefahren werden. Das bedeutet weniger Bröckelverluste und geringere Nährstoffverluste. Die eingelagerten Ballen erwärmen sich nicht bei der Einlagerung und die gefürchtete Maillard-Reaktion bleibt aus. Auch das Risiko der sich oft noch in den Knoten befindenden Restfeuchte wird ausgeschaltet.

    Überschaubareres Witterungsrisiko

    Ein weiterer Pluspunkt von RaicoSil Hay: Setzt kurzfristig Schlechtwetter ein, kann das Erntegut auch als Heulage geerntet werden. Auch hier sichert RaicoSil Hay die Qualität. Diese Vorgehensweise erhöht die Flexibilität erheblich. Wahlweise kann zwischen Feuchtheu und Heulage entschieden werden. Kleinere Erntefenster sind besser nutzbar und das Witterungsrisiko überschaubarer.

    RaicoSil Hay gehört zur Gruppe der Neutralsalze. Es ist keine Säure bzw. Säuremischung und nicht korrosiv. Die klassische Bakteriendosiertechnik kann zur Applikation verwendet werden. Die Aufwandmenge ist mit 250 Gramm RaicoSil Hay bzw. 1 Liter Anwendungslösung niedrig. Vergleichbare Produkte liegen mit über 4 Litern deutlich höher. Hinsichtlich der Anwendung kann bei gleicher Aufwandmenge flexibel zwischen Feuchtheu und Heulage entschieden werden.

    Das bedeutet: Ein Produkt für zwei unterschiedliche Anwendungen bei gleichbleibender Aufwandmenge, ohne Einschränkungen beim Transport. Da es sich um ein Neutralsalz handelt, ist RaicoSil Hay wesentlich einfacher in der Anwendung als herkömmliche Produkte für die Heukonservierung. Empfehlenswert ist lediglich beim Anrühren der Anwendungslösung das Tragen von Handschuhen und Atemschutz. Der Umgang mit der Lösung selbst erfordert keine besonderen Schutzmaßnahmen.

    Vorteile/Bedeutung für Praxis

    • deutlich kürzeres Erntefenster (minus zwei Tage)
    • bessere Qualität
    • besserer Hygienestatus
    • geringere Verluste (mechanischer- und nichtmechanischer Art)
    • Vermeidung der Maillard-Reaktion (Zucker u. Protein) (ADL)
    Schließen
  • Kürzere Erntefenster effektiv nutzen

    Heu braucht schönes und sonniges Wetter, was inzwischen seltener wird. Deshalb gewinnt der Einsatz von Konservierungsmitteln bei der Heuwerbung zunehmende Beachtung.

    Qualitativ hochwertiges Heu herzustellen, wird immer schwieriger: alles steht oder fällt mit dem Wetter. Selten ist das Heu gleichmäßig durchgetrocknet. Wer trotzdem nicht auf Heu verzichten möchte, braucht Alternativen zur klassischen Bodentrocknung auf dem Feld. Der Einsatz von Konservierungsmitteln gewinnt deshalb zunehmende Beachtung. Sie ermöglichen es, schnell und flexibel auf veränderte Witterungsbedingungen zu reagieren. Je nach verwendetem Produkt kann das Heu bereits ab 25 Prozent Restfeuchte geerntet werden. Bisher standen nur Produkte auf Säurebasis zur Verfügung. Deren Einsatz ist jedoch nicht ganz unproblematisch. Zu den Problemen gehören unter anderem Korrosionen an der Bergetechnik, Notwendigkeit einer speziellen säurefesten Dosiertechnik oder hohe Aufwandmengen und Transportbeschränkungen. Anders bei der neuartigen Produktformulierung RaicoSil Hay. RaicoSil Hay gehört zur Gruppe der Neutralsalze und ist damit weder ätzend noch korrosiv. Das schont die Technik und vereinfacht die Anwendung erheblich. Außerdem kann RaicoSil Hay bei passender Pumpenleistung mit der klassischen Bakteriendosiertechnik ausgebracht werden. Das erhöht die Flexibilität zusätzlich, denn es muss keine spezielle Dosiertechnik vorgehalten werden.

    RaicoSil Hay ermöglicht die Heuwerbung bereits bei Restfeuchten von 20 bis 25 Prozent, was etwa zwei Tage Zeitersparnis bringt. Kürzere Trocknungszeit bedeutet auch geringere Verluste, sowohl mechanischer (Bröckelverluste) als auch nicht mechanischer Art (Nährstoffverluste). Es ist bekannt, dass bei klassischer Bodentrocknung die Verluste sehr stark schwanken. Je ungünstiger der Trocknungsverlauf ist, je länger das Heu auf dem Feld liegt, umso höher sind die Verluste. Ist der Trocknungsprozess aber kurz und zügig und wird das Heu als Feuchtheu unter Zusatz von RaicoSil Hay geerntet, sind auch die Verluste geringer. So brechen beispielsweise die nährstoffreichen Blätter nicht so schnell ab. Auch die atmungsbedingten Nährstoffverluste sind geringer. Zusätzlich wird das Wachstum schädlicher Mikroorganismen, insbesondere der Schimmelpilze, durch die enthaltenen Wirkstoffe ausgeschaltet. In der Summe lässt sich somit das gesamte Verlustgeschehen nach Einsatz von RaicoSil Hay besser kontrollieren. Ein weiterer Vorteil ist, dass der nach der Ernte im Lager in den ersten Tagen stattfindende Fermentationsprozess weniger intensiv abläuft. Die Temperatur steigt nicht so stark an und die gefürchtete Maillard-Reaktion bleibt aus. Das sichert Qualität und Lagerstabilität zusätzlich ab.

    Die Heuwerbung ist und bleibt das Verfahren mit der höchsten Witterungsabhängigkeit. Moderne Konservierungsverfahren wie der gezielte Einsatz von RaicoSil Hay stellen eine reale Alternative zur klassischen Bodentrocknung auf dem Feld dar. Derart konserviertes Heu zeichnet sich durch eine bessere Qualität und Hygienestatus aus. Außerdem wird es einfacher, kürzere Erntefenster effektiver auszunutzen und unter problematischen Bedingungen Qualitätsheu zu erzeugen.

     

    Weitere Infos zum Thema Heukonservierung gibt es bei Dr. Sabine Rahn, Telefon 0251 . 682-2289, sabine.rahn_at_profuma.de

    Schließen

Betriebsreportagen


  • Landwirt Willmann und seine Vorderwälder Rinder

    Landwirt Willmann haben es die Vorderwälder Rinder, eine alte Haustierrasse aus dem Schwarzwald angetan. Seit vielen Jahren züchtet er diese auf die örtlichen Gegebenheiten bestens angepasste Rasse jetzt schon. Als Grundfutter werden Heu und Grassilage gefüttert. Dabei ist die Heuwerbung nicht immer einfach. Aufgrund der Tallage von Betrieb und Flächen und der damit verbundenen starken Taubildung gibt es immer wieder Probleme bei der Trocknung auf dem Feld. Selten ist es komplett und gleichmäßig durchtrocknet. „Die Lage macht es schwierig, drei schöne trockene Tage zu erwischen. Auch war aufgrund der Hanglagen das geerntete Heu immer stark staubbelastet.“ so Landwirt Willmann. Seit nunmehr zwei Jahren setzt er bei der Heuwerbung RaicoSil Hay zur Konservierung ein. Im Ergebnis hat sich die Heuqualität wesentlich verbessert. Staubbildung im Ballen ist komplett weg, was sich auch positiv auf die Schmackhaftigkeit ausgewirkt hat. „Akzeptanz und Futteraufnahme durch die Tiere sind deutlich besser.“ Willmann konnte außerdem in den eingelagerten Ballen keinerlei Nacherwärmung feststellen. Sein Fazit: „Seitdem ich das Heu mit RaicoSil Hay behandele, habe ich die besten Heuballen, die ich je hatte.“

     

    Betriebsspiegel

    • Willmann-Knöpfle GbR; Schwärzenbach 3; 79822 Titisee-Neustadt; Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald; Betriebsleiter Siegbert Willmann
    • Betrieb liegt im Reichenbachtal; 65 ha Grünland (930 – 1000 m ü. NN)
    • Viehbestand: 50 GVE Vorderwälder-Rind
    • Durchschnittliche Milchleistung: 7000 l/a
    • Verfüttert werden pro Jahr etwa 250 Heu-Rundballen und 600 Silo-Rundballen
    Schließen
  • Lohnunternehmer Cordt - beste Heuqualität absichern

    "Das Analyseergebnis hat mich überrascht"

    Die Heuernte ist oft Minutensache. Plötzliche Wetterumschwünge haben in Deutschland zugenommen und erschweren die Heubergung. Für Ludger Cordt eine echte Herausforderung. Der Lohnunternehmer aus dem westfälischen Datteln betreibt auch noch einen landwirtschaftlichen Betrieb, Schwerpunkt Heuerzeugung. Auf 22 Hektar Ackerfläche wird aus dem ersten und zweiten Schnitt hochwertiges Heu – vornehmlich für Pferde – produziert, insgesamt 1.750 Bunde. „Pferdebesitzer legen viel Wert auf hochwertiges Futter, mittlerweile treten auch vermehrt Krankheiten, Unverträglichkeiten und Allergien bei Pferden auf“, berichtet Cordt. „Wir haben uns auf beste Qualitäten spezialisiert, aber dafür brauchen wir vom Mähen bis zum Pressen eine Woche ohne Regen.“ Das sei mittlerweile schwierig. Hinzu kämen veränderte Gräsermischungen, die für veränderte Trocknungsabläufe sorgen. „Ein höherer Weidelgräseranteil heißt gleichzeitig mehr Zucker und höhere Energiedichten, was den Trocknungsprozess verlangsamt. Diese Zeit bleibt uns aufgrund der Witterung und des kürzeren Erntefensters oft nicht.“

    Im vergangenen Jahr ist der Betriebsleiter auf RaicoSil Hay aufmerksam geworden, das erste Konservierungsmittel für Feuchtheu, das als Neutralsalz entwickelt wurde. Ludger Cordt hat es ausprobiert und war überrascht: „Wir haben RaicoSil Hay beim zweiten Schnitt getestet. Auf einer Fläche hatten wir einen Restfeuchtegehalt von 9 Prozent, was ein guter Wert ist. Laut Untersuchung war der Bakterien- und Schimmelpilzbefall auch bei den unbehandelten Ballen mit 740.000 und 25.000 im guten Bereich. Mit RaicoSil Hay ging der Bakterienbefall auf 52.000 zurück, Schimmelpilze und Hefen waren unter der Nachweisgrenze. Für uns ein guter Grund, den Einsatz auszuweiten.“

    Dr. Sabine Rahn, Produktmanagerin bei der AGRAVIS, und Produktionsberaterin Alina Probst-Schweckendieck haben bereits viele positive Erfahrungen mit der Heukonservierung gemacht: „Die enthaltenen Salze sorgen für einen Konservierungseffekt. Schimmelpilze und Hefen werden gehemmt und abgetötet. Der normale Salzeffekt sorgt außerdem dafür, dass die Restfeuchte aus dem Inneren der Pflanzen herausgezogen wird.“ So könne mit RaicoSil Hay schon ab 20 Prozent Restfeuchte das Heu gepresst werden und damit rund zwei Tage früher als ohne Konservierungsmittel. Bei diesem Feuchtegehalt können ohne Konservierungsmittel Schimmelnester im Ballen entstehen, und die sind gefährlich, denn sie sind schlecht zu sehen, aber dafür umso gesundheitsschädlicher, berichtet Alina Probst-Schweckendieck. „Die Pflanzen im Ballen sind nicht tot, auch die Mikroorganismen arbeiten weiter und Atmungsprozesse finden statt. Das Heu kann sich im Lager erwärmen und besagte Schimmelnester können entstehen. Schlimmstenfalls kann es sich sogar selbst entzünden. Alle diese Risiken werden mit dem Einsatz von RaicoSil Hay deutlich vermindert.“

    Die Anwendung ist viel einfacher als beim Einsatz von konservierenden Säuren. Das Neutralsalz kann sich der Landwirt als 10 Kilogramm-Sack auf den Hof stellen. Es wird mit Wasser gemischt und ist nicht korrosiv, das heißt es kann mit handelsüblicher Technik ausgebracht werden. Mit einer Dosiervorrichtung an der Presse wird die Mischung direkt auf das Heu gesprüht. Pro Tonne Heu werden 250 Gramm Salz benötigt. Ludger Cordt benötigt 30 Gramm pro 120 Kilogramm-Ballen und hat einen Mehraufwand von zirka 3 Euro. „Das ist mir die Absicherung des Erntegutes auf jeden Fall Wert“, betont der 50-Jährige. „Die Nachfrage seitens der Pferdehalter nach dem speziellen Heu ist groß. Und die Tiere mögen das Heu genauso gerne wie unbehandeltes.“

      dsc_0057.jpgp1100109.jpgp1100010.jpgp1100037.jpgdsc_0030.jpg
    Schließen
PROFUMA Spezialfutterwerke GmbH & Co. KG